Freitag, 21. November 2008

Geben Sie mehr Freiheit, Sire

Deutschlands Sonderproblem mit dem wirtschaftlichen Zusammenbruch


Es zeichnet sich immer mehr ab: die Deutschen bekommen ein ganz besonderes Problem mit der Weltwirtschaftskrise. Das entspricht zwar nicht der offiziösen Meinung, aber immer mehr den verschwiegenen Realitäten. Deutschland hat zwar keine Immobilienblase (seit mehr als zehn Jahren sind die Immobilien in Deutschland kaum gestiegen) und die Bevölkerung hat auch keine Verschuldungsprobleme (die Leute haben seit den neunziger Jahren zu sparen gelernt). Und dennoch ist die deutsche Wirtschaft dabei, weit mehr abzustürzen als die us-amerikanische. Im zweiten und dritten Quartal schrumpfte sie bereits 0,4 %, bzw. 0,5 % und im vierten Quartal bricht es überall dramatisch ein. Im nächsten Jahr wird ein Negativwachstum von 1 % in vorsichtigen Schätzungen angekündet. Das ist alles deutlich mehr, als die USA erwartet, auf die unsere Medien beharrlich zur Untermauerung der Falschinformationen der Politiker weisen. Das folgt auch alles aus der wirtschaftlichen Realität einer der größten Weltexportnation mit einem hierauf bezogenen kleinen Binnenmarkt. Deutsche Banken sind mit 4.600 Milliarden USD der größte internationale Finanzier (und nicht die USA, auf deren um ein Mehrfaches größere Wirtschaft nur etwa 1.800 Milliarden USD an Auslandsfinanzierungen entfallen), ähnlich sieht es im Detail aus, wie bei den Hedgefonds, von denen deutsche Banken etwa das Doppelte der Amerikaner finanziert haben. Das ganze dicke Ende kommt noch und das Vermögen des deutschen Staates wird nicht ausreichen, alle maroden deutschen Banken zu verbürgen. Hinzukommt das deutsche Sonderproblem, der im Bankgeschäft weit verflochtenen entsorgten ehemaligen Politiker, die den größten Schaden angerichtet haben. Aus dieser Ecke kommt auch unser Herr Bundespräsident, den eine biedere Beamtenlaufbahn über politische Ämter bis zum internationalen Banker geführt hat, der darüber aber nicht zum Banker geworden wäre, dafür fehlte ihm die Erfahrung. Als ehemaliger Staatsbanker fühlt er sich dennoch dazu berufen, am Tage, wo Milliarden über Milliarden zur Tilgung der Sünden öffentlicher Banken wieder einmal verteilt werden müssen, mit seiner ehemaligen Staatsbankerhand den Zeigfinger zu schwingen, um vor allem den privaten Bankern zu drohen und in nostalgischen Begriffen vom ehrenwerten Kaufmann und Bankier zu schwelgen. Wenn man sich diese Zeiten zurückwünscht, dann bitte aber auch mit Allem, einem Zensuswahlrecht, einer starken Polizei, die Gewerkschafter und ihre publizistischen Gefolgsleute ins Gefängnis steckt, und politischen Führungskräften, die durch Herkommen bestimmt werden, aber auch ehrenwerten Journalisten, die von dem Gegenstand, über den sie schrieben sogar noch eine Ahnung hatten. Das ist doch alles nur pure Schaumschlägerei. Hätten diese Herren den Politikern, die unter dem Namen des Sozialismus und der sozialen Gerechtigkeit den Staatsbankrott vorbereiten, nicht den Weg bereitet, dann gäbe es diese Krise nicht. Denn dann hätten die Staaten in gesunder Finanzverfassung den ausgelösten Spannungen und Schwankungen leicht getrotzt. So aber sind es nur leere Worte, faule Versprechungen, die in der Privatwirtschaft ihre Urheber ins Gefängnis bringen würden, die sie dem Zusammenbruch entgegensetzen können. Dass der Staat, der sich augenblicklich noch als Retter aufspielt, zur vermeintlichen Beruhigung der Märkte nur leeres Stroh drischt, erweist sich doch schon beim ersten Versuch, die Versprechungen einmal zu bilanzieren. Schon Merkels Sonntagsrede zu den garantierten Bankeinlagen basiert auf nichts anderem, als dass die so Beruhigten mit ihrer eigenen Arbeit genügend Werte schaffen mögen, die das verlorene Gleichgewicht wieder herstellen. Der Staat selber hat nichts einzulegen, er ist schon lang pleite, würde man nur seine Verpflichtungen einmal bilanzieren. Deutschland hat seine Wirtschaftskraft, das ist nicht der Staat, das ist auch nicht die Kundschaft der Sozialpolitiker, sondern dass sind die, die noch schaffen und deren Märkte brechen dramatisch fort. Die fehlende Wirtschaftsleistung kann auch nicht vom Binnenmarkt aufgefangen werden, dafür ist dieser im Gegensatz zum amerikanischen viel zu klein, zudem durch systematische Überbeanspruchung und ebenso systematischer Demotivierung zur Verfolgung neokommunistischer Sozialisierungsexperimente ausgelaugt, so dass nun zuerst einmal der krachende Zusammenbruch kommt. Geben Sie mehr Freiheit, Sire, wäre die einzige Möglichkeit, aber hierzu vernebelt noch der Wahn von der perfekten sozialen Gerechtigkeit die Hirne und dem ausschließlichen Verständnis von einer Wirtschaft als Steuerzuchtanstalt. Ihr werdet daher alle noch am Boden liegen, wenn die Amerikaner längst aus ihrer Rezession wieder heraus sind. Wir müssen unsere Lungen erst einmal von der gleichmacherischen Schwindsucht heilen.

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