Donnerstag, 30. Oktober 2008

Deutsche Wirtschaftseunuchen bejammern Deutsche Bank

Eine Bananenrepublik trägt deswegen symbolisch diesen Namen, weil die maßgeblichen Träger dieses Gemeinwesens wie Politiker, Verbandsführer und auch Journalisten, sich nicht anders verhalten als man solchen ehemaligen Republiken wie lateinamerikanischer Provenienz nachsagt. Man drückt damit ein elementares Defizit an Kenntnissen, Fähigkeit und Organisation aus. Wie sollten also auf das weit, weit überdurchschnittliche Quartalsergebnis der Deutschen Bank die deutschen öffentlichen Wirtschaftseunuchen anders reagieren, als einen Gewinneinbruch zu bejammern, während die ausländische Wirtschaftspresse wie das Wallstreet Journal die Deutsche Bank lobt und der Aktienkurs heute einstweilen um 16 % hochschießen lässt. Die Sozialisten (aller Parteien) glauben ob der Weltwirtschaftskrise in ihrem Ruf nach Verstaatlichung fröhlich Urständ feiern zu können und da weigert sich einer, zu dem noch ein zugezogener Schweizer (Steinbrück'sches Peitschensyndrom!), Merkel und Steinbrück mit ihrem dilettantischen Stützungspaket (das nur geeignet ist, ehemalige gescheiterte Kollegen der Politiker, die Unterschlupf in öffentlichen Banken gefunden haben, oder den zu retten, an dem Hopfen und Malz ohnehin längst verloren sind) zu Kreuze zu kriechen. Wer nur gewohnt ist, allein mit Bananen zu handeln, blickt über deren Krümmung nicht hinaus(etwa im internationalen Vergleich mit dem Ergebnis anderer Banken).

Mittwoch, 29. Oktober 2008

Krisensex

Von der sozialen Pflicht zur sexuellen Lust in Zeiten großer Krisen


In der Krise will man stimulieren, zum Handeln anreizen, um bedrohte Systeme zu stützen. Das ist normal, vielleicht auch selbstverständlich, wenn man bedenkt, dass ein jedes System (wie Familie, Gruppe, Nachbarschaft, Verein, Gemeinde, Staat und Gesellschaft, Betriebe und auch die Wirtschaft) nur dadurch zustande kommt und auch nur bestehen kann, dass die hieran beteiligten einzelnen Personen am vorgesehenen Ort zur vorgesehenen Zeit das Vorgesehene tun oder auch unterlassen. Wie die das System begründende und das Verhalten der Einzelnen bestimmende Information wirkt, ist dabei gleichgültig. Kriselt es im System, dann weil aus irgendwelchen Gründen die Beteiligten nicht am vorgesehenen Ort zur vorgesehenen Zeit das Vorgesehene tun oder unterlassen. Will ich das System stützen, muss ich die sich so zurückhaltenden Betroffenen überzeugen, sich doch wie vorgesehen zu verhalten. Manche Politiker meinen nun, die Menschen endlich zu dem von ihnen (den Politikern) empfundenen Richtigen durch finanzielle Anreize zu veranlassen, zumal in solchen Situationen haushälterisch das Geld besonders locker sitzt, wie Häuser zu dämmen oder den CO2-Ausstoß zu verringern. Das verrät wenig Fähigkeit zur Einsicht in die systematischen Zusammenhänge. Wenn der Einzelne mit seinen die Systeme bildenden Beiträgen zurückhält oder sich gar gegensätzlich dazu verhält, stimuliere ich ihn umso mehr, je elementarer, das heißt im Hinblick auf seine Bedürfnisse, ich ihn reize. Elementar bedeutet dabei zudem Vereinzelung der Wahrnehmung, nicht die Idee, sondern das individuelle Motiv ist angesprochen. Somit greifen solche Stimuli am meisten, die unmittelbar am Bestrafungs- und Belohnungssystem eines jeden Einzelnen ansetzen. Das alles ist bekannt und so werden Menschen seit je manipuliert. Das ändert nichts indessen daran, dass ich auch in guter Absicht -mir also anmaße das Wohl anderer zu bestimmen- nicht anders vorgehen kann. Diagnostiziere ich den Niedergang des Systems als Folge der schlechten Stimmung, sei es Mutlosigkeit, Furcht oder Lähmung, so müssen meine Maßnahmen auf diese Stimmung zielen. Hier aber gibt es keine Zweifel, dass der Mensch von Natur in der Weise, wie seine Stimmungen funktionieren weitgehend von Natur aus festgelegt ist und dass es dort Zusammenhänge gibt, denen unmittelbar sich keiner zu entziehen vermag. Wer hungert wartet ab und radikalisiert sich dann, das Recht weicht vor dem Raub des Hungrigen zurück. Daher gibt es keine Systembildung ohne geordnete Ernährungslage. Nicht weniger stark beeinflusst unsere Sexualität unser Verhalten, zumal wenn sie sich auf konkrete Ziele richtet. Nahezu alle Kulturen bemühen sich, diesen Trieb zu zähmen und einzudämmen. Würde seine freie und ungehinderte Entfaltung, wie man es bei manchen Primaten kennt, doch die Einzelnen weitgehend unfähig machen, differenzierte Systeme zu begründen. Die Sexualität ist wie ein im Tiefsten des Menschen brennendes Feuer, das der Zähmung bedarf und gehütet werden muss, bevor wir Manches von ihm nach außen dringen lassen. Dazu liegen viele Normen, sprich Anweisungen wie sich zu verhalten, vor. Dafür dass solche Normen auch bei uns wirken, wird schon in frühester Kindheit gesorgt, wenn sie in Form sogenannter Werte in unsere Hardware geritzt werden. Deren Stärke und trotz aller Aufweichungen fortbestehenden Konsistenz aber ermöglicht es mir, wirkungsvoll auf Menschen einzuwirken. Ich muss mir des Einflusses nur bewusst werden. Ein jeder Mensch kämpft hin und wieder mit seinen sexuellen Begierden, Phantasien und Vorstellungen, mit dieser oder diesem weit mehr Kontakt zu haben, als nur mit ihr oder ihm zu reden. Ein jeder weiß, wie sich unsere Stimmung schlagartig zu ändern vermag, je nach Einschätzung der Chance der Erfüllung solcher Wünsche. Kann ich diese Ebene pauschal, das heißt durch eine Maßnahme für ganz Viele, beeinflussen, dann habe ich eine Waffe gegen jede Krise gewonnen, die allein wegen Mutlosigkeit und Furcht entsteht. Die Belohnung von Selbstmordattentäter durch himmlische sexuelle Freuden bezeugt des Argumentes Kraft. Ich muss kein Geld ausgeben, um Häuser vermehrt zu dämmen, lasst uns in der Krise die Sexualmoral lockern, um die Leute zu berechtigen, dem einen oder anderen Wunsch nachzugeben, um wieder Mut zu schöpfen. Ein jeder findet einen Lichtblick und schon hebt sich die ganze Stimmung. Die Krise berechtigt und verpflichtet uns zum Krisensex, ist die Krise vorbei, dann sind wir wieder treu. Zuvor aber wird manches Bett gewechselt in der besten Absicht, dem Ganzen zu dienen und die leidenden Systeme wieder zu stützen. Das wäre ein Konjunkturprogramm der ganz anderen Art. Kraft wächst nur aus Freude, Kraft aber bedarf es, wieder damit fortzufahren, am vorgesehenen Ort zur vorgesehenen Zeit das Vorgesehene zu tun.

Dienstag, 28. Oktober 2008

Prall gefüllte Einfalt

Zu Peer Steinbrücks Interviews und der Bewunderung männlicher Potenz durch Eunuchen


Peer Steinbrück hat zur Lösung der gegenwärtigen Wirtschaftskrise nichts beigetragen, mit Ausnahme dass er seine wirtschaftlich erschreckend unbedarfte Kanzlerin (wofür man in einem missionarischen DDR-Pfarreshaushalt kein Gespür entwickeln konnte) an die Hand genommen hat, als man den von anderen längst eingeschlagenen Wegen zur Abmilderung der Krise hinterher hastete (und zwar so schnell, dass man ihren verspäteten Start kaum erkennen konnte): von 'unsere Banken seien gut aufgestellt', 'es handle sich um ein amerikanisches Problem', 'man solle die Probleme dort lösen, wo sie entstanden seien (in Ablehnung eigener Maßnahmen)', bis zum zusammen mit Russland und dem Iran angestimmten Jubel, 'die Zeiten US-amerikanischer Vorherrschaft seien nun vorbei'. Das hört das deutsche ahnungslose Publikum gerne, an Wahrheit selber wenig interessiert. Und bis heute hat Steinbrück ersichtlich nichts dazu gelernt, wenn er von Konjunkturprogrammen zum Investieren in Wärmedämmung für Häuser und saubere Umwelt faselt angesichts des zusammenbrechenden deutschen Automarkts und der mittlerweile ganz speziell deutschen Finanzprobleme (25 % aller Verluste Islands werden deutsche Banken tragen, so an die 20 Milliarden € und wahrscheinlich auch die Kehrseite der fehlgegangenen VW-Spekulation der Leerverkäufer, deutsche Banken sichern 300 Milliarden USD der Hedge-Fonds ab, die USA nicht viel mehr als 150 Milliarden), um nur den Anfang zu nennen. Weiter so Herr Minister, solche Beurteilungskraft geht uns ab, auch zu dem Verfall des Euros um 25 % binnen weniger Wochen allein gegenüber dem Dollar ( deutsche Banken haben für 4.600 Milliarden USD Auslandsschuldner, französische für 4.000 Milliarden USD und die wirtschaftlich viermal so starke USA nur 1.800 Millliarden USD - dämmert Euch eine der Ursache, warum der Euro so verfällt?). Ersichtlich hat Steinbrück den frenetischen Beifall auf dem SPD-Partei-Tag ernst genommen, dabei die Bewunderung männlicher Potenz durch Eunuchen offensichtlich überschätzend.

Marode Säulen

Konzentriert die Landesbanken!


Die Diskussion über das Schicksal der Landesbanken ist mehr als angezeigt. Wir reden von einer Weltbankkrise, die unvermeidbar auch in Deutschland Wirkungen zeige, und rühmen uns auch noch des starken staatlichen (erste Säule, Sparkassen und Landesbanken) und halbstaatlichen (zweite genossenschaftsrechtliche Säule, Volks- und Raiffeisenbanken) deutschen Bankensystems, das uns vor allzu krassen Auswirkungen der angeblich vor allem die dritte Säule (private Banken) betreffenden Weltkrise schützen würde. Eine abenteuerliche Sicht, denn bislang wurde zutiefst nur die erste Säule getroffen, im vergangenen Jahr mit der IKB (Tochter der KfW) und der sächsischen Landesbank (Interventionsbedarf ca. 20 Milliarden €), zwischendurch all den Milliarden, mal in dieser und jener Landesbank abgeschrieben oder nachgeschossen wie seit je (NRW Landesbank, Berliner Landesbank), nunmehr mit der Bayern LB und der Postbank (wenn auch die Post, mehrheitlich noch der Bund, nachschießt) und selbst die Katastrophe der Hypo Real Estate nahm ihren Lauf bei der DEPFA, über Jahrzehnte dem Bund gehörend und gerade erst privatisiert. Und augenblicklich starren wir gebannt auf die 23 Milliarden €, die von deutschen Banken in Island (der Insel einzige Großfinanziers) verloren wurden und wovon wir bislang nur 1,6 bei der Bayern LB wissen. Wen der staatlichen und halbstaatlichen Säulen wird es nun treffen? Steinbrück hofft: die Privaten, damit diese endlich bei ihm angekrochen kommen.

Donnerstag, 23. Oktober 2008

Wider des Staates usurpierter Allmacht

Wehrt Euch!

Es ist schon lange wieder soweit: wer in Freiheit leben will, muss als Erstes dem Staat misstrauen. Dieses Misstrauen müssen unsere Kinder schon mit der Muttermilch einsaugen, nur so werden sie in einer von Gerechtigkeitswahn und Gleichheitspsychose geprägten Welt lebensfähig. Der Staat tritt auf mit Gottes ehemaligen Anspruch auf Allmacht. Wo aber Allmacht herrscht, kann kein Raum für Individuen sein, da gibt es nur der Allmacht Unterworfene. Gottes Allmacht wurde stets göttliche Gerechtigkeit unterstellt, die gegen jeden Einzelnen sich entfaltet. So wäre Allmacht in der Tat erträglich. Aber in Wirklichkeit kann so etwas nicht funktionieren, denn es gibt keine jedem gegenüber obwaltende aus sich verständliche Gerechtigkeit in unserer Welt. Sie würde sich gegenseitig aufheben und in Nichts auflösen, würde man sie wirklich praktizieren. Nicht anderes verhält es sich mit der Gleichheit. Auch sie gibt es nicht, die Menschen sind nicht gleich. Gerechtigkeit und Gleichheit sind Schemen, deren wir uns bedienen, um bestimmte Festlegungen zu treffen und zu verkaufen. Gäbe es Gerechtigkeit, dann würde sie für jeden gelten, an jedem Ort und zu jeder Zeit. Tatsächlich aber erweist sich die Gerechtigkeit des Einen immer als die Ungerechtigkeit des anderen. Der Eine beruft sich auf sie, um die Ungerechtigkeit, die dem anderen zugefügt wird, mit ihr zu verhüllen. Das Gleiche wir dem Ungleichen gegenüber postuliert, um die Ungleichheit zu verbergen. So werden Gerechtigkeit und Gleichheit zu einer Waffe in den Händen Weniger, andere zu beherrschen, die sich ansonsten ihnen nicht beugen würden. Heute geschieht dies alles in staatlichen Formen kollektivistischer Zwangsveranstaltung. Die Macht der Wenigen als selbstberufene Auguren der von ihnen abhängig gemachten Mehrheit nimmt immer weiter zu, das System demokratischer Mehrheiten stützt sie, die Minderheit auszuplündern. Somit bleibt jedem, der sein Leben in die eigene Hand nehmen will, es selbst nach eigener Lust zu gestalten, nichts übrig, als subtil (noch nicht subversiv) den Staat in allen Formen seiner Erscheinung zu bekämpfen.

Mittwoch, 22. Oktober 2008

Euro-Absturz: Fakten holen Euro ein

Fehldeutung

Wenn man gewohnt ist, den Leuten nur das zu erzählen, was man beim Anschauen des eigenen Nabels entdeckt, kommen solche Berichte heraus. Gestern Nacht stürzte vor allem der Euro (auch dem Dollar gegenüber) in Asien ab. Er stand dort sogar vorübergehend bei fast 1,27. In der japanischen Wirtschaftspresse hieß es dazu, die Wirtschaftsnachrichten aus Europa seien deutlich schlechter als aus den USA, zudem fehle es den Europäer politisch an Anpassungsfähigkeit. Die USA gelten als weitaus besser gewappnet, die Krise zu überstehen. Das meinen auch die Amerikaner. Nur die Europäer sonnen sich im selbstgemachten Lob. Dabei müsste eigentlich jedem auffallen, dass etwa das Finanz-Rettungspaket der EU-Länder fast dreimal so hoch ist wie das der Amerikaner. Aber in unruhigen Zeiten haben nicht nur Lügen, sondern auch Fehlinformationen kurze Beine. Der Euro steht bald bei USD 1,20, was eigentlich einer vernünftigen Währungsparität gleichkommt, und die Europäer leiden unter dem teuren Öl, da wegen der Steigung des Dollars sich das Öl trotz fallender Preise nicht verbilligt. Unsere Exportchancen sind wegen des niedrigeren Euros gestiegen, aber in der Weltwirtschaftskrise fehlt es an Käufern. Steinbrück rüpelt indessen unter Beifall der Sozialisten aller Parteien als internationaler Finanzhooligan herum, sagt euch Max Stirner alias Caspar

Steinbrücks Steuerfaschismus

Steinbrück ist der Jubel des SPD-Parteitages als Retter in der Krise ersichtlich zu Kopf gestiegen. Dabei haben weder er noch Merkel irgendetwas gerettet. Nach Wochen vollkommener Uneinsichtigkeit (Steinbrück: die Finanzkrise berührt nicht unsere Banken; Merkel: die Probleme müssen dort gelöst werden, wie sie entstanden sind, in den USA) gerieten sie in den Sog von Gordon Browns Not-Plan und setzten gleich nahezu die gleiche Summe wie die drei- bis viermal so große Volkswirtschaft USA- nachdem Merkel gleichsam en passant zuvor noch rasch eine Mehrfaches des Jahreseinkommens der deutschen Volkswirtschaft zur Sicherung sämtlicher Bankeinlagen verwettet hatte. Weder Steinbrück noch Merkel handelten dabei aus Kenntnis, sondern in Panik und müssten sie Eventualverbindlichkeiten bilanzieren, dann sollte ihnen recht schummerig werden. Denn ihre Rettung besteht in nichts anderem, als dass sie das gesamte Volksvermögen gegen die Krise gesetzt haben. Man kann dies auch als volkswirtschaftlichen Offenbarungseid bezeichnen, den die Finanzpolitiker gemeinsam leisten mussten. Steinbrück indessen, den Vorgang ersichtlich nicht begreifend, springt ob der erfolgreich gegebenen Offenbarungsversicherung mit geschwellter Brust auf die internationale Bühne und beschimpft diejenigen, die sich seiner Vision von einem europäischen Steuerzuchthaus widersetzen, ähnlich wie Sarkozy gleich die gesamte Wirtschaft einem von so erfolgreichen Politkern wie sie geleiteten Staatsfond unterstellen möchte.