Dienstag, 28. Oktober 2008

Marode Säulen

Konzentriert die Landesbanken!


Die Diskussion über das Schicksal der Landesbanken ist mehr als angezeigt. Wir reden von einer Weltbankkrise, die unvermeidbar auch in Deutschland Wirkungen zeige, und rühmen uns auch noch des starken staatlichen (erste Säule, Sparkassen und Landesbanken) und halbstaatlichen (zweite genossenschaftsrechtliche Säule, Volks- und Raiffeisenbanken) deutschen Bankensystems, das uns vor allzu krassen Auswirkungen der angeblich vor allem die dritte Säule (private Banken) betreffenden Weltkrise schützen würde. Eine abenteuerliche Sicht, denn bislang wurde zutiefst nur die erste Säule getroffen, im vergangenen Jahr mit der IKB (Tochter der KfW) und der sächsischen Landesbank (Interventionsbedarf ca. 20 Milliarden €), zwischendurch all den Milliarden, mal in dieser und jener Landesbank abgeschrieben oder nachgeschossen wie seit je (NRW Landesbank, Berliner Landesbank), nunmehr mit der Bayern LB und der Postbank (wenn auch die Post, mehrheitlich noch der Bund, nachschießt) und selbst die Katastrophe der Hypo Real Estate nahm ihren Lauf bei der DEPFA, über Jahrzehnte dem Bund gehörend und gerade erst privatisiert. Und augenblicklich starren wir gebannt auf die 23 Milliarden €, die von deutschen Banken in Island (der Insel einzige Großfinanziers) verloren wurden und wovon wir bislang nur 1,6 bei der Bayern LB wissen. Wen der staatlichen und halbstaatlichen Säulen wird es nun treffen? Steinbrück hofft: die Privaten, damit diese endlich bei ihm angekrochen kommen.

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