Mittwoch, 16. April 2008

Berlusconi tut journalistischer Entblödung gut

Bei Berlusconi setzt offenbar der objektive Journalistenverstand aus und man geniert sich nicht, jede noch so absurde Behauptung als fest erwiesen in die Welt zu setzen, wie die, Berlusconi habe nachträglich die Gesetze Italiens ändern lassen, um Straffreiheit zu erlangen. Ordnet man dies nicht schlicht unter Entblödung ein, wäre es eine schwere Beleidigung der italienischen Demokratie und auch der Justiz - letztere stets hoch gelobt, wenn Richter die Rechtsprechung missbrauchen, um linke Politik zu betreiben, aber nicht weniger schnell verdammt, wenn sie ihre Aufgabe erfüllen und Recht sprechen. So weit allbekannt. Nun aber wird Berlusconi vorgeworfen, die von seinem Vorgänger geänderten Gesetze auch anzuwenden und zwar die zur illegalen Einwanderung. Schon wieder geht dieser verräterische Aufschrei durch die Presse. Und dann noch sein dubioser Humor. Neugeborene kleiden heute viele Eltern immer noch blau oder rosa ein, blau, wenn sie männlichen Geschlechts sind, rosa, wenn es Mädchen sind. Wer will denn daran zweifeln, wenn Zapatero in Spanien mehr weibliche als männliche Minister um sich versammelt, dass somit das weibliche Element überwiegt, also eben rosa? Ein einfacher Scherz, aber bitte nicht von Berlusconi. Man hätte natürlich auch sagen können, dass Zapatero vielleicht gar nicht weiß, was er sich mit einer solchen Mehrheit antut. Aber soweit geht Berlusconi nicht, der natürlich es durchaus als Gunst verbuchen kann, dass ihn zwar offensichtlich Frauen in großer Zahl wählen, ohne ihn aber gleichzeitig mit Quotenfrauen zu belasten.

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